Durch die Kompression kann der normale venöse Fluss von distal (Ende der Gliedmaßen) nach proximal (Ansatz der Gliedmaßen) wiederhergestellt werden.
Ein weiteres Ziel der Kompressionstherapie ist es, die Wirkung der Wadenmuskelpumpe zu optimieren, um den venösen Abfluss und dessen normale Richtung bei Belastung wiederherzustellen (von der Oberfläche in das tiefe Netz und von den distalen zu den proximalen Geweben).
Das Prinzip der Kompression basiert auf der Applikation eines extravaskulären Drucks, der dem erhöhten Venendruck entspricht, um einen normalen transmuralen Druck wiederherzustellen.
Daher gilt, dass die angelegte Kompression umso stärker sein muss, je höher die Hypertension ist und je schwerer daher die Erkrankungen sind. Zudem muss bei der Kompression der abnehmende hämostatische Druckgradient berücksichtigt werden, der natürlicherweise vom Fuß bis zum Oberschenkel vorhanden ist.
Die Applikation eines externen Drucks ermöglicht es vor allem:
Den Venendurchmesser zur verringern (da die Venen dehnbar sind, sind sie auf Applikation von externem Druckempfindlich)
Die Funktionsfähigkeit der Venenklappen durch Annäherung der Venenwände wiederherzustellen
Die Wiederaufnahme interstitieller Flüssigkeit in die Gefäße zu fördern
Die lymphatische Mikrozirkulation durch Verminderung des Drucks in den Lymphkapillaren zu verbessern
Die Mikrozirkulation in der Haut zu steigern
Dies bewirkt:
eine Abnahme des Venendurchmessers und eine Zunahme der Geschwindigkeit des venösen Flusses, eine Verringerung von venösem Reflux, eine Verbesserung der Venenpumpe und eine Wiederherstellung der Zirkulation in das tiefe Netz und zum Herzen
eine Beschleunigung der Filtration in den Kapillaren, eine Stimulation der Lymphdrainage und eine Abnahme von Ödemen
und schließlich die Herstellung günstiger Bedingungen für die Wundheilung bei venösen Beinulzera und eine Verbesserung trophischer Störungen