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Welche Arten von Kompressionsverbänden gibt es?

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Kompression

Es gibt eine Reihe verschiedener Kompressionssysteme für die Behandlung von venösen Unterschenkelgeschwüren, von denen einige in randomisierten kontrollierten Studien verglichen wurden.

Langzugbinden | Elastizität > 100%

Eine Binde, der sich um mehr als 100 % dehnen lässt und die Fähigkeit hat, in seine ursprüngliche Form zurückzukehren.

Diese Bandagen halten einen konstanten Druck von Außen aufrecht.

Bei alleiniger Verwendung haben diese elastischen Binden den Nachteil, dass sie in Ruhe einen konstant hohen Druck aufrechterhalten, was für den Patienten schwer zu tolerieren sein kann(1) und sich auf die Therapietreue des Patienten auswirkt.

Kurzzugbinden | Elastizität < 100%

Eine Kurzzugbinde kann sich wenig oder gar nicht dehnen.

Sie bildet einen halbstarren Zylinder, der nicht nachgibt, wenn sich der Wadenmuskel anspannt. Wenn der Patient geht, sorgt der feste Sitz der Bandage für einen Massageeffekt des Wadenmuskels und verbessert so den venösen Rückfluss.

Die Kurzzugbinde übt einen niedrigen Druck aus, wenn sich der Patient in Ruhe befindet, und einen hohen Druck, wenn er sich bewegt.

Der Nachteil ist, dass die Kurzzugbinde bei einem schwachen oder ineffektiven Wadenmuskel des Patienten keine ausreichende Kompression erzeugen kann (2).

Bei alleiniger Verwendung neigt die Kurzzugbinde dazu, schnell an Druck zu verlieren und zu verrutschen (3).

Mehrkomponentensysteme  

Ein Kompressionssystem, das sich aus verschiedenen, übereinander angelegten Bindentypen zusammensetzt.

Dieses System kombiniert die Vorteile von zwei Binden und gewährleistet einen kontinuierlichen Druck unabhängig von der Aktivität des Patienten.

Mehrkomponentensysteme bieten einen Massageeffekt in Bewegung und halten den therapeutischen Druck in Ruhe aufrecht; das System bleibt an Ort und Stelle und hält den Druck und die Steifigkeit über die Zeit aufrecht. Die EWMA-Leitlinien empfehlen Mehrkomponentensysteme als wirksamere Kompressionsbehandlung als Einkomponentensysteme, um die Heilung von venösen Unterschenkelgeschwüren zu erreichen.(4)

WUSSTEST DU SCHON? 

Die Rezidivrate von Unterschenkelgeschwüren innerhalb von 3 Monaten nach Wundverschluss beträgt bis zu 70 %. Daher wird bei Patienten mit einem abgeheilten Unterschenkelgeschwür eine Kompressionstherapie empfohlen, um das Risiko eines erneuten Auftretens des Geschwürs zu verringern.

Referenzen:

1. QIPI Community nurses France 2016. Usage of compression bandages. Survey of Community nurses; juin 2016. 75 participants. 136 patients

2. Jünger M, Ladwig A, Bohbot S, et al. Comparison of interface pressures of three compression bandaging systems used on healthy volunteers. J Wound Care. 2009;18(11):474, 476-80

3. Partsch M. Understanding Compression Therapy: EWMA Position Document. Medical Education Partnership Ltd; 2003. Understanding the pathophysiological effects of compression; pp. 2–5.;

4. Franks, P., Barker, J., Collier, M. et al. Management of patients with venous leg ulcer: challenges and current best practice, J Wound Care, 25; 6, Suppl, 1–67

5. Management of patients with venous leg ulcers: Challenges and current best practice. Journal of Wound Care, vol 25 no 6. EWMA document 2016.

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