Druckgeschwüre treten häufig bei Menschen auf, die für längere Zeit bettlägerig sind oder aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls immobilisiert sind. Genaue Daten zur Häufigkeit von Druckgeschwüren in Deutschland sind wegen einer hohen Dunkelziffer nur schwer zu ermitteln. Die Prävalenz liegt je nach Untersuchung bei 4%-11% in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Beim Druckgeschwür handelt es sich um eine Wunde, die häufige Pflege erfordert, deren Heilung mehrere Monate dauern kann und die hauptsächlich ältere Patienten betrifft.
Ein Dekubitus ist eine chronische Wunde, die bei längerem Sitzen oder Liegen auftritt, wodurch Druck in den belasteten Bereichen entsteht. Dieser Druck presst das Gewebe zwischen zwei harten Oberflächen zusammen und verhindert, dass das Blut normal fließen kann. Dies kann zu einer verminderten Sauerstoffversorgung führen, wodurch das Gewebe geschädigt wird und sich die Wunde schließlich entwickelt, manchmal in nur wenigen Stunden.
In 80 % der Fälle tritt ein Dekubitus am Kreuzbein oder an der Ferse auf, also an den Stellen, die bei behinderten oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Patienten am meisten Gewicht tragen. Die Wunde kann auch an den Ellenbogen, den Schulterblättern oder am Hinterkopf auftreten.
Druckgeschwüre werden je nach Schweregrad in Stadien eingeteilt:
Faktoren, die das Auftreten von Dekubitus begünstigen:
Unabhängig vom Stadium des Dekubitus muss die Behandlung so schnell wie möglich begonnen werden.
Die Art der Behandlung hängt vom Stadium des Dekubitus ab.
Wenn die Haut geschädigt ist (ab Stadium 2), sollte eine angemessene Wundreinigung und Wundbehandlung durch das Pflegepersonal durchgeführt werden.
Unabhängig vom Schweregrad des Dekubitus ist das Erste, was zu tun ist, den Druck zu reduzieren. Die Position des Patienten sollte alle 2 bis 3 Stunden gewechselt und er entsprechend gelagert werden. Die Benutzung einer speziellen Matratze und von Lagerungskissen entlastet und verteilt den Druck in den Hochrisikobereichen. Die Behandlung sollte mit einem angemessenen Ernährungsmanagement und dem Management der verschiedenen Komorbiditäten einhergehen.
Da bereits zwei Stunden ohne Bewegung ausreichen, um einen Dekubitus zu verursachen, sind die folgenden Präventionsmaßnahmen nützlich: