Verbrennungen sind eine häufige Verletzung. In Deutschland wurden 2018 fast 19.000 Menschen (1) wegen Verbrennungen oder äußeren Verätzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Im Verbrennungsregister der deutschen Spezialkliniken für die Behandlung von Verbrennungen wurden für 2018 insgesamt 4423 Patienten gelistet, davon 2621 Kinder (59%).
Diese Art von Unfällen ereignet sich am häufigsten im häuslichen Bereich, insbesondere in der Küche oder im Garten. In fast der Hälfte der Fälle werden Verbrennungen durch den Kontakt mit direkter Flammeneinwirkung verursacht, etwa 25% sind Verbrühung durch heiße Flüssigkeiten2. Explosionen, chemische Verbrennungen und die Einwirkung von Strom, Licht oder Strahlung sind dagegen viel seltener. Der Arm ist der am häufigsten betroffene Teil des menschlichen Körpers, gefolgt von Kopf und Bein. Verbrennungen können auch zu funktionellen, ästhetischen und psychologischen Beeinträchtigungen führen und sogar zu Infektionen, wenn es zu einem erheblichen Hautverlust kommt. Verbrennungen betreffen in der Hälfte der Fälle die Hände.
Eine Verbrennung ist in erster Linie eine Hautläsion, die manchmal auch darunter liegendes Gewebe betrifft.
Es gibt vier Arten:
Der Schweregrad der Hautverbrennung3 hängt von drei Hauptkriterien ab: ihrer Tiefe, ihrer Ausdehnung über den Körper und ihrer Lage.
Wie wird die Tiefe bewertet?
Anhand des Hautbefundes und der Tiefe der Läsion werden verschiedene Schweregrade unterschieden.
Sie wird als prozentuale Körperoberfläche geschätzt (Neunerregel: Kopf und 1 Arm umfassen 9% der Körperoberfläche. Die Beine und vorderer bzw. hinterer Rumpf je 18%). Bei Kindern wird anhand der Handfläche berechnet: Handfläche entspricht 1 % der Körperoberfläche.
Einige Bereiche sind besonders ernst zu nehmen, vor allem das Gesicht, die Hände, die Füße und das Perineum.
Darüber hinaus sind weitere Faktoren zu berücksichtigen, wie z. B. das Alter der Person (Kinder unter 5 Jahren oder Erwachsene über 60 Jahre) und auch, ob die Person an einer chronischen Krankheit leidet (z. B. Herzinsuffizienz, Ateminsuffizienz oder Diabetes).
Eine Verbrennung ist eine Hautschädigung. Die erste lokale Behandlung zielt auf die Wiederherstellung des Hautgewebes ab und sollte versuchen, mögliche Folgeschäden zu minimieren.
Auch wenn Verbrennungen ersten Grades spontan abheilen (nachdem sich die betroffene Haut abgeschält hat), benötigen Verbrennungen zweiten und höheren Grades eine spezielle Behandlung, die nur von einer medizinischen Fachkraft durchgeführt werden kann.
Bevor Sie irgendetwas unternehmen, sollten Sie bei einer thermischen oder chemischen Verbrennung als Erstes die betroffene Stelle für 5 bis 10 Minuten unter fließendem Wasser (Umgebungstemperatur) halten. Dies verhindert, dass die Hitze in tiefere Schichten vordringt, entfernt die Rückstände des chemischen Produkts (im Falle einer Verätzung), reduziert die Schwellung und lindert den Schmerz.
Wenn die Kleidung der Person den betroffenen Bereich bedeckt, entfernen Sie diese unter keinen Umständen. Dies birgt die Gefahr, dass sich die Haut ablöst, wenn sie mit der Kleidung verklebt ist. Es ist zu beachten, dass eine schwere Verbrennung zu Unterkühlung (Frösteln) führen kann, da die Hautbarriere ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllt.
Daher variieren die Heilungszeiten je nach Grad der Verbrennung:
Es ist notwendig, die Heilung genau zu überwachen. Das heißt, wenn nach einigen Tagen keine Besserung eintritt oder neue Symptome auftreten, sollte der Arzt aufgesucht werden.
Eine Narbe sollte mindestens 6 Monate lang nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.