In der Erhaltungsphase ist ein stabiler Zustand erreicht, Ödeme sind entstaut und die Abheilung des Ulcus cruris venosum schreitet voran. Da sich der Beinumfang nun nicht mehr fortlaufend reduziert, sind grundsätzlich keine auftragenden Bindenbandagierungen mehr notwendig. Mögliche Versorgungsoptionen in dieser Phase sind: Ulkus-Strumpfsysteme (Primärempfehlung), MK und MAK.
Die Behandlung des Ulcus cruris venosum während der Kompressionstherapie wird durch die oben genannten Versorgungsoptionen gewährleistet. Ulkus-Strumpfsysteme bestehen aus zwei Komponenten: einem dünnen Unterziehstrumpf, der einen geringen Anlagedruck erzeugt, welcher in etwa einer Kompressionsklasse (KKL) I entspricht und die Wundauflage fixiert sowie einem medizinischen Kompressionsstrumpf, der tagsüber darüber gezogen wird. Zusammen erwirken beide Strümpfe den therapierelevanten Druck, meist KKL III. Ulkus-Strumpfsysteme haben gegenüber Bindenbandagierungen den Vorteil, dass sie zuverlässig einen therapierelevanten Kompressionsdruck bei gleichzeitiger besserer Beweglichkeit im Sprunggelenk gewährleisten.
Zudem hat der Betroffene weniger Schuhprobleme und kann Ulkus-Strumpfsysteme im Gegensatz zu Bindenbandagierungen oft selbstständig oder mit Unterstützung durch seine Angehörigen an- und ablegen. Daher ist in der Erhaltungsphase eine Umstellung von Kompressionsbandagierungen auf Ulkus-Strumpfsysteme anzustreben.
Wenn der Betroffene allerdings mit der bisherigen Versorgung mit MK oder MAK zufrieden ist, kann die Therapie während der Erhaltungsphase auch mit diesen Versorgungsoptionen fortgeführt werden.
TIPP! Generell gilt: Jede sachgerecht angelegte Kompressionsversorgung, die regelmäßig getragen wird, ist besser als keine. Zur Förderung der Adhärenz des Patienten sind Kompromisse hinsichtlich des Drucks möglich.